Die Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG befindet sich im Besitz eines kommunalen Netzwerks von 27 Gesellschaftern. Es betreibt zwei schlüsselfertige GuD-Kraftwerke in Einwellenkonfigurationen von Siemens Energy mit je einer SGT5-4000F-Gasturbine, einer SST5-3000-Dampfturbine und einem SGen5-2000H-Generatore. Das Kraftwerk, das für 8.000 Betriebsstunden pro Jahr ausgelegt ist, leistete 2013 aufgrund veränderter Marktbedingungen nur etwa die Hälfte der Volllaststunden, zu denen es in der Lage war. Seine Fähigkeit, Netzstabilisierungsdienste wie sekundäre Frequenzreaktion und Minutenreserve (tertiäre Frequenzreaktion) bereitzustellen, war für die Aufrechterhaltung des Betriebs des Kraftwerks entscheidend.
Seitdem ist der Markt für Trianel nur noch härter geworden. Trianel ist mit geringen Gewinnspannen, häufigem Teillastbetrieb, der einen geringeren Wirkungsgrad und höhere Emissionen bedeutet, und schwankenden Preisen an der Strombörse konfrontiert. Außerdem muss Trianel mit mehr Änderungen im Betriebsplan, erzwungenem Nachtbetrieb und einer hohen Anzahl kurzfristiger Laständerungsanfragen zurechtkommen.
Bereits 2011 hatte Trianel um Hilfe gebeten, um die Betriebsflexibilität der Anlage zu erhöhen, und Siemens (als Muttergesellschaft des im September 2020 gegründeten Spin-offs Siemens Energy) begann, seine Entwicklungsaktivitäten zu beschleunigen, um den Lastgradienten der Gasturbine von 13 Megawatt pro Minute auf höhere Werte zu steigern. Aber, so Matthias Nickl, Produktmanager Flex-Power Services bei Siemens Energy: „Das Potenzial zur Verbesserung der Betriebsflexibilität einer GuD-Anlage hängt sehr stark von integrierten Lösungen ab, die alle Komponenten der Anlage berücksichtigen, insbesondere die Wechselwirkung der Gasturbine mit dem nachgeschalteten Dampfkreislauf. Wenn wir das richtig machen, können die Betreiber auch weiterhin Geld verdienen.“