Eine große Herausforderung ist die Frage, woher der Strom für die im „Trailblazer“-Projekt eingesetzte Wasserelektrolyse-Technologie kommen soll, denn nur eine mit erneuerbaren Energien betriebene Wasserstoffproduktion wird letztendlich zu einer Verringerung der Kohlenstoffemissionen für den Kunden führen. In diesem Fall wird der Strom für die 20-Megawatt-Anlage aus einer Mischung aus Wind- und möglicherweise Solarenergie stammen.
Die andere Herausforderung liegt in der Wettbewerbsfähigkeit von erneuerbarem Wasserstoff: Derzeit ist erneuerbarer H2 teurer als Wasserstoff, der durch Methandampfreformierung aus Erdgas hergestellt wird. Die deutsche Regierung ist sich der Notwendigkeit bewusst, ihren Industriesektor zu dekarbonisieren, und hat daher Instrumente entwickelt, um die Kosten für die kommenden Jahre zu decken, wie Le Van erklärt: „Diese Betriebskostenzuschüsse sollen die höheren Produktionskosten von erneuerbarem Wasserstoff im Vergleich zu konventionellem Wasserstoff kompensieren.“
Andererseits werden Projekte, die den Umwandlungsprozess fördern, von der EU und den nationalen Regierungen auf der Investitionsseite unterstützt. Das EU-Programm „Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse“ (IPCEI) unterstützt große Wasserstoffproduktionsprojekte, die – wie der Name des Programms schon sagt – wesentlich zu den Interessen der EU-Industrie und -Wirtschaft beitragen.
Die Europäische Kommission hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Mit dem Klimazielplan 2030 will die Kommission die Treibhausgasemissionen der EU bis 2030 auf mindestens 55 Prozent unter das Niveau von 1990 senken. Bis 2050 will die Europäische Union klimaneutral sein.