Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender von Siemens Energy: „Mit der neuen Fertigung für Wasserstoff-Elektrolyseure bekräftigen wir unseren Anspruch, die Energiewende aktiv mitzugestalten. In Berlin bündeln wir dafür unser Wissen im Bereich verschiedener Energietechnologien. Wasserstoff ist für uns ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Energiewelt. Damit dieser Bereich wirtschaftlich tragfähig ist, müssen die Herstellungskosten für Elektrolyseure deutlich verringert werden. Mit unserer neuen Fertigung tragen wir dazu bei, Wasserstoff schneller wettbewerbsfähig zu machen.“
Künftig werden in Berlin die einzelnen Elektrolyse-Zellen hergestellt und zu funktionstüchtigen Modulen, den sogenannten Stacks, verbunden. Diese werden dann, entsprechend der benötigten Leistung, zu größeren verfahrenstechnischen Einheiten zusammengesetzt. In Deutschland wird dieser letzte Schritt am Standort Mülheim erfolgen, der mit der Berliner Fabrik eng verbunden ist und diese hervorragend ergänzt. Entscheidend ist, dass die Produktion in eine Serienfertigung überführt wird. Denn kostengünstige und leistungsfähige Elektrolyseure sind die Vorrausetzung dafür, den wachsenden Bedarf nach Wasserstoff und die Kosten dafür in der Zukunft decken zu können.
Siemens Energy setzt dabei auf die sog. PEM-Elektrolyse (Proton Exchange Membrane), bei der Wasser mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien an einer protonendurchlässigen Membran in Wasserstoff und Sauerstoff getrennt wird. Das Verfahren zeichnet sich unter anderem durch einen hohen Wirkungsgrad, hohe Produktgasqualität und zuverlässigen Betrieb ohne Chemikalien oder Verunreinigungen aus. Die neueste und leistungsfähigste Produktlinie der PEM-Elektrolyse von Siemens Energy ist für Anwendungen bis in den höheren dreistelligen Megawatt-Bereich optimiert, so dass mit Systemen dieser Größe mehrere Tonnen grüner Wasserstoff pro Stunde produziert werden können. Die Fertigung der Elektrolyseure wird zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden.
Wasserstoff als Schlüsselelement der Dekarbonisierung
Grüner Wasserstoff, also Wasserstoff, der unter Einsatz erneuerbarer Energien erzeugt wird, gilt als ein Schlüsselelement, wenn es darum geht, fossile Energieträger durch erneuerbare Quellen zu ersetzen. Wasserstoff kann als Speichermedium dienen sowie als Grundstoff für weitere Applikationen, etwa synthetische Kraftstoffe. Wasserstoff-Moleküle können aber auch direkt als Energieträger bei der bislang gasbetriebenen Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Im Zusammenspiel mit einem massiven Ausbau erneuerbarer Energien kann so die Energiewende gelingen. Die Produktionswege für grünen Wasserstoff und die Folgeprodukte sind bekannt, nun muss die Produktion auf industrielle Mengen skaliert werden. Leistungsstarke Elektrolyseure, wie sie demnächst in Berlin gefertigt werden, bilden das Herzstück der Wasserstofftechnologie.